TG 414 - 418

Nachdem es letztes Jahr in die kälteren Gefilde nach Norwegen ging, so standen dieses mal wieder südlichere Gefilde auf dem Plan. Die Idee war mal wieder einen Urlaub mit der Familie mit dem Tauchen zu verbinden. Das Mittelmeer bzw. die Balearen wurden als Ziel auserkoren und so ging es Ende Mai nach Mallorca. Im Vorfeld hatte ich mir wie immer intensiv Gedanken über die Tauchbasis gemacht. Wenn man mal nach Möglichkeiten zum technischen Tauchen auf Mallorca sucht, so kommt man relativ schnell auf die Basis Dive & Fun von Mike Baudach (www.mallorcadiving.de) in Cala Ratjada im Nord-Osten der Insel. Nach den ersten Recherchen im Netz bietet die Basis neben dem Standardprogramm auch Trimix- und Cave-Kurse an. Das sind ja alles grundsätzlich eigentlich sehr gute Voraussetzungen um ein paar anspruchsvolle Tauchgänge  machen zu können. Zwar war eine erste Kontaktaufnahme Informationstechnisch nicht zielführend, aber ich wollte schon immer mal den Trocki auch in etwas wärmeren Wasser mit dünnerem Unterziehen ausprobieren und so habe ich mal das große Gerödel eingepackt um mir die Situation vor Ort mit den Möglichkeiten anzusehen.

Im Wesentlichen ist Mallorcas Unterwasserwelt weniger durch spektakuläre Steilwände sondern vielmehr durch ein sehr umfangreiches Höhlensystem bekannt. Das Höhlensystem unterhalb der Baleareninsel gehört zu den größten Europas. Zum betauchen dieser Höhlen ist normalerweise kein Mischgas (außer eventuell Nitrox) notwendig, da die Maximaltiefen bei knapp über 20 Metern liegen. Einen speziellen Tauchplatz hatte ich allerdings doch im Vorfeld des Urlaubs schon anvisiert zu besuchen. Zwischen die beiden Inseln Mallorca und Menorca gibt es für fortgeschrittene Taucher einen sehr interessanten Spot zu besuchen. Dort liegt auf einer Tiefe von 50 Meter ein etwa 70 Meter langes Wrack eines U-Boots. Bei älteren Berichten habe ich gelesen, dass Sporttaucher das Wrack mit großen Monoflaschen und einem 26er Nitrox betauchen. Ich hatte die kleine Hoffnung mit Mike den Tauchgang mit einem Doppelgerät mit einem dünnen Trimix und 2 Dekogasen zu machen.

So nun zu der Situation die ich tatsächlich vorgefunden habe.  Leider waren auf der Basis in der Zeit meiner Anwesenheit ausschließlich Sporttaucher eingecheckt. Als Flaschen wurden daher nur 10er oder bei Bedarf 12er Tauchflaschen mit Monoventil angeboten. Da war mir dann schon klar das damit keine großen Optionen möglich sind und wie die Tauchgänge in etwa aussehen werden. Und so kam es dann auch, die Tauchgänge wurden durch Guides geführt und führten in maximale Tiefen von 17 Metern. Bei den 5 gemachten Tauchgängen waren die Tauchplätze „Plaza de Torres“ mit einer etwa 40 m langen Sporttauchhöhle und die Plätze „Käse“ und „Kleiner Käse“ erwähnenswert. Letzterer Tauchplatz wurde von Land aus betaucht, die anderen Plätze wurden mit dem für etwa 10 Taucher ausgelegten RIB der Basis in relativ kurzen Fahrtzeiten angesteuert. Leider musste man im Wesentlichen dem Guide hinterhertauchen und die Tauchgruppen waren vom Level her teilweise sehr gemischt. Für mich als erfahrenerer Taucher ist das natürlich nicht unbedingt das, was ich mir im Vorfeld erhofft hatte.

Mir ist klar, dass die Tauchplätze auch immer nach der Gruppe und wetterabhängig ausgewählt werden müssen. Es wäre aber besser gewesen, wenn man die erfahreneren Taucher zusammen als eigenständiges Buddyteam hätte tauchen lassen können. Das finde ich persönlich viel besser, wie „stur“ dem Guide hinterher zu tauchen. Auch vor dem Tauchgang etwas mehr Flexibilität bei der Flaschenwahl je nach ausgesuchtem Tauchplatz und dessen Möglichkeiten wären wünschenswert gewesen. Mehr Möglichkeiten hat Mike wohl wenn man mit einer Gruppe von mindestens 5 bis 6 Tauchern kommt. Dann gibt es wohl auch noch ein zweites Boot mit dem man andere Tauchplätze anfahren kann.

 

 

Tauchbasis Dive & Fun in Cala Ratjada