TG 322 – 331

Jährlich grüßt das ägyptische Murmeltier! So oder so ähnlich könnte die Einleitung heißen, denn  zum mittlerweile achten Mal bin ich mit ein paar tauchbegeisterten aus dem heimischen Tauchverein im November 2015 nach Ägypten aufgebrochen. Aufgrund der politischen Lage im Land und dem Flugzeugabsturz kurz zuvor, war es fraglich ob unser Flieger überhaupt nach Sharm el Sheikh auf den Sinai fliegt. Aber er tat es und so sind wir wohlbehalten gegen Mittag bei schönstem Sonnenschein auf dem Flughafen in Sharm gelandet und der Transfershuttle hat uns ins Hotel gebracht.

Vorab kurz was zum Hotel. Das knapp südlich der Naama Bay gelegene Stella di Mare ist wirklich eines der schönsten Hotels in denen ich persönlich bisher gewesen bin. Einzig die Entfernung zu unserer auserwählten Tauchbasis in der Sharks Bay und den damit einhergehenden Transferzeiten von knapp 20 Minuten vom Hotel zur Basis waren nicht perfekt aber auch nicht weiter tragisch.

Kommen wir damit nun auch schon zur Tauchbasis. Viel ist aufgrund der oben beschriebenen Geschehnisse, zu unserer Reisezeit nicht los gewesen. Man hatte auch schon im Vorfeld gelesen, dass einige Basen vor Ort sogar beschlossen haben zu schließen, bis sich das Touristenaufkommen wieder erholt hat. Alle die noch offen haben, unterstützen sich weitestgehend Gegenseitig, so dass es hin und wieder vorkam dass sich 2 Basen ein Tagesboot teilen. Wir hatten bei Klaus und der Basis der Sunshine-Divers eingebucht, die zu der Zeit auch noch ein eigenes Boot unterhielten. Mir ist bei der Basiswahl immer am wichtigsten, dass diese auf die Wünsche, aber vor allem auch auf die Fähigkeiten bzw. die Erfahrung der jeweiligen Taucher eingehen. Genau das haben wir bei den Sunshine-Divers und unserem Guide Shazly gefunden. So durften mein Buddy und ich uns auch von der „geguideten“ Gruppe entfernen und konnten die Tauchgänge nach unseren Limits tauchen. Wenn gewünscht, gab es ohne Probleme einen zweiten Tank an die Seite um die Grundzeiten etwas auszudehnen. In Sharm werden auf den Tagesbooten meistens 3 Tauchgänge angeboten. Nach den ersten 2 Tauchgängen gibt es, wie bisher immer ein leckeres Mittagessen an Board und danach wird dann, bei ausreichendem Interesse, auf dem Heimweg noch ein weiterer Tauchplatz angefahren.

Ausnahmsweise durfte unsere Gruppe den obligatorischen Checktauchgang an einem lokalen Tauchplatz von Boot aus machen, üblicherweise wird dieser am Hausriff in der Sharks-Bay absolviert. In Sharm wird wie schon 2010 normalerweise lokal direkt vor der Stadt getaucht oder nach etwas weiterer Anfahrt im Norden an den vier Riffen in der Straße von Tiran bzw. im Süden im Nationalpark Ras Mohamed. Unser Boot fuhr am zweiten Tag nach Tiran an dem wir uns den Thomas-Canyon am gleichnamigen Riff angesehen haben. Tags darauf, haben wir den ersten Tauchgang am Yolanda/Shark-Reef gemacht, wobei wir die Ladungsreste der Yolanda, anders als 2010, leider nicht gesehen haben. Die Strömung am Riff war leider zu stark um in den richtigen Kanal zu kommen um darüber hinweg zu tauchen.

Dafür hat das Wetter bzw. der Seegang über Wasser gepasst, so dass wir den etwas längeren Anfahrtsweg an das Riff Sha‘ab Mahmoud antreten konnten. In einem Tiefenbereich zwischen 18 und 30 Metern liegt dort seit dem April 1876 die Dunraven. Das aus Newcastle stammende britische Frachtschiff ist aufgrund eines Navigationsfehlers des Captains aufs Riff aufgelaufen und dann gesunken. Der etwa 80 m lange und 10 m breite Stahlrumpf hatte diverse Holzaufbauten und liegt nun Kieloben auf dem flachen Sandboden vor dem Riff, das Bug ist durch den Aufprall stark beschädigt und zusammengebrochen. Am Heck  bei etwa 30 m Tiefe bietet sich die Möglichkeit ins Wrack hinein zu tauchen. Auf dem Höhlenartigen Weg nach oben hin zum Bug, passiert man den Maschinenraum. Durch viele Risse im Wrack kommt ausreichend Licht ins Innere, welches für eine mystische Atmosphäre sorgt. Eine Lampe empfiehlt sich aber trotzdem um auch die dunklen Bereiche im inneren des Wracks auszuleuchten. Am nächsten Tag ist noch ein schöner Tieftauchgang am lokalen Tauchplatz Ras Nasrani herauszuheben, ein schönes Steilwandriff welches bis auf reichlich 60 Meter abfällt, wenn man tiefer will muss man dort allerdings eine Schaufel mitnehmen. ;-)

Den letzten Tauchtag des Urlaubs nutzten wir dann noch zu einer Ausfahrt zum Wack der Thistlegorm. Ich war zwar bereits 2010 dort, aber wie damals bereits beschrieben, kann man an 2 Tauchgängen nicht alles verarbeiten was es dort zu sehen gibt. Es hat sich auf jeden Fall nochmal gelohnt früher aufzustehen und sich das Wrack erneut anzusehen.

Fotos folgen demnächst!!!